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Nach Psalm 62
Unruhig war ich. Jetzt bin ich still. Weil Gott zu mir steht.
Er ist wie ein Fels, wie ein schützendes Cape.
Draußen heulen sie im Rudel wie Wölfe. Brandflaschen in den Händen, wurfbereit.
Ihre Rede schützt das Volk und ihre Hände morden.
Sei ganz ruhig, mein Herz! Gott ist deine Hoffnung.
Er schützt wie ein dicker Mantel im Hagel.
Würden mich gleich alle verachten, er hält meine Ehre hoch,
wie einen ein Freund stützt.
Was sind Menschen, die so laut schreien?
Null mal null bleibt null.
Wer auf Gewalt setzt, wird zertreten.
Wer raubt, dem wird alles genommen.
Reichtum fährt davon wie ein gestohlenes Auto.
Gott steht fest und vergilt jedem, wie er’s verdient
- 15. Oktober 1944 in Duisburg 70. Jahrestag
Zweiter Weltkrieg: Schwerer Bombenangriff zerstört Innenstadt
„OPERATION HURRICANE“ – Die Duisburger Schreckenstage vom 14. / 15. Oktober 1944
Die ZEITZEUGENBÖRSE DUISBURG erinnert an die schlimmsten Tage für die Stadt Duisburg im 2. Weltkrieg!
Duisburg ist Wirtschafts- und Handelszentrum am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr. Wenn heute die Menschen am Abend das Licht in ihren Häusern löschen, erhellt der Schein der großen Stahlwerke oftmals den Nachthimmel über der Stadt. In den Jahren des 2. Weltkrieges brachte jedoch jeder Lichtschein Zerstörung und Tod über die deutschen Städte. Dieser Weltenbrand tobte im Jahr 1944 mittlerweile seit 5 Jahren und auch Duisburg stand seit 1940 im Zeichen der Luftangriffe der britischen Royal Air Force (RAF).
In der Nacht vom 14. Zum 15. Oktober 1944 fand die größte Bombardierung statt, die Duisburg im Zweiten Weltkrieg erlebte. Innerhalb von 20 Stunden griffen über 2000 Flugzeuge die Stadt an und warfen 9000 Tonnen Bomben. 3000 Menschen starben an diesen beiden Tagen, die Stadt wurde auf Wochen ihrer Lebensgrundlagen beraubt.
Mehr Bilder unter: https://www.google.de/search?q=Duisburg+November+1944&espv=2&biw=1920&bih=947&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=9a1DVIXKNoP-ygPD94HYBg&ved=0CAcQ_AUoAg
- 15. Oktober 1989 in Frankfurt am Main 25. Jahrestag
Václav Havel erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
»Am Anfang ist das Wort. – Das ist ein Wunder, dem wir zu verdanken haben, dass wir Menschen sind. – Doch zugleich ist es ein Hinterhalt, eine Prüfung, eine List und ein Test. – Größer vielleicht, als es Ihnen scheinen mag, die Sie unter den Bedingungen einer großen Freiheit des Wortes leben, also in Ver-hältnissen, in denen es scheinbar so sehr auf die Worte nicht ankommt.
Es kommt auf sie an. Es kommt überall auf sie an. Dasselbe Wort kann einmal demütig und ein anderes Mal hochmütig sein. Und außerordentlich leicht und sehr unauffällig kann sich ein demütiges Wort in ein hochmütiges verwandeln, während nur sehr schwer und langwierig sich ein hochmütiges Wort in ein demütiges wandelt.
Ich habe versucht, das am Schicksal des Wortes „Frieden“ in meinem Land zu zeigen.«
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Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahre 1989 Václav Havel, dem tschechischen Bürgerrechtler und politischen Dramatiker.
Der Geist der Freiheit, des Vertrauens, der Toleranz und der Pluralität bestimmt seine Idee vom Frieden. Václav Havel gehörte zu den Initiatoren der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 und war einer ihrer ersten Sprecher.
Er hat nie Zweifel daran gelassen und oft genug bewiesen, dass er persönlich, selbst unter Verlust seiner Freiheit, für seine Überzeugung einsteht.
Sein integres Verhalten, sein „Versuch in der Wahrheit zu leben“ sind vorbildhaft und überzeugend.
Václav Havels Stimme ist immer weit über sein Land hinaus gehört worden: auch in den langen Jahren seiner Haft. Sein Wort ist lebendiger Ausdruck des Widerstands und der Hoffnung.
- Oktober 2014: Die Monatslosung
Das Buch Jesus Sirach gehört zur jüdischen Weisheitsliteratur. Es ist das einzige Buch der Spätschriften, dessen Autor bekannt ist: Jesus, der Sohn Sirachs aus Jerusalem, schrieb es um 180 v.Chr.
Das Buch enthält vor allem Lebensregeln in Form von Spruchweisheiten. Als höchste Weisheit gilt es hier, das Gesetz Gottes zu halten. Die Tora selbst, welche die Gebote enthält, ist von einer unergründlichen Fülle an Weisheit durchdrungen. Weisheit und Tora werden schließlich miteinander identifiziert.
Im Kapitel 35 geht es um Opfergaben und Gebet, Vers 10 lautet:
Ehre Gott mit deinen Opfern gern und reichlich, und gib deine Erstlingsgaben, ohne zu geizen.
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Beim Wort Opfer beschleicht mich ein ungutes Gefühl. „Eh, du Opfer…“ hört man auf dem Schulhof, wenn einer, der sich für unüberwindbar stark hält, einen anderen einzuschüchtern versucht.
Opfer, das sind die Verlierer. Auf Kosten der Opfer werden Kriege geführt, Passagiermaschinen abgeschossen, Menschen von Attentätern in die Luft ge-sprengt. Das Leid der Opfer zählt bei den Verantwortlichen wenig. Viel wichtiger ist die eigene Ideologie. Die Verantwortlichen scheinen nach der Devise zu handeln: Je mehr Opfer, umso gefürchteter der Täter.
Vor diesem Hintergrund ist der Monatstext problematisch.
Gott ehren mit Opfern … Bedeutet das, dass Gott Opfer will, dass man sich nicht nur für Volk und Vaterland sondern auch für Gott opfern und aufopfern soll?
Ein solches Denken ist gefährlich, hier wird Religion für politische Zwecke missbraucht.
Der Prophet Hosea stellt aber dagegen: Gott hat Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.
Gott ehren mit Opfern … Das ist im Alten Testament üblich: Die zuerst eingefahrenen Ernteanteile wurden in den Tempel, zu Gott, gebracht.
Auch jedes erstgeborene Tier wurde als Opfergabe an den Tempel gegeben.
Und wir erinnern uns: Auch Jesus wurde als Erstgeborener von seinen Eltern in den Tempel gebracht, um dort von Gott gesegnet zu werden (Lukas 2,22-24).
Wer den Monatsspruch verstehen möchte, muss bei Sirach den Zusammenhang lesen, in dem der Text steht. Da ist die Rede davon, dass keiner vom Besitz des Armen opfern soll; wer den Armen um sein Brot bringt, ist ein Mörder; wer dem Nächsten die Nahrung nimmt, der tötet ihn; wer dem Arbeiter den Lohn nicht gibt, ist ein Bluthund (Sirach 34,21-31).
Beim Lesen dieser Worte merken wir: Das ist brandaktuell! Menschen hungern und verhungern, Reiche nehmen Armen die Nahrung weg, Handelsabkommen gehen in der Regel zu Gunsten der reichen Länder, der Besitz der Armen (Rohstoffe, Naturschätze) wird den Reichen geopfert.
Sirach erklärt uns weiter: Gottes Gebote halten, Gottes Gebote ehren, Gott danken, Barmherzigkeit üben, von Sünden lassen, das ist das rechte Opfer… (Sirach 35,1-11).
Für unsere christliche Religion sind keine Opfer nötig. Wir wissen ja längst, dass wir uns Gottes Liebe durch kein Opfer dieser Welt erkaufen können. Sirach führt uns vor Augen, dass das in anderen Religionen bis heute anders gesehen wird. Opfergaben sind in fernöstlichen Religionen durchaus üblich. Auch das Märtyrerdenken im radikalen Islam ist ohne den Opfergedanken nicht zu verstehen.
Wir als Christen müssen betonen, dass Jesus selbst die Opferstellen des Alten Testamentes radikal kritisiert. Gott fordert uns auf, durch unsere Taten mit ihm in Beziehung zu treten und nicht durch Opfer.
Durch unsere Lust an der Liebe, durch unsere Fähigkeit zu staunen, was unsere Erde für uns bereit hält, durch unsere Bereitschaft, die Ressourcen gerecht zu verteilen. Je mehr wir geben, umso mehr erhalten wir zurück, im Großen und im Kleinen.
Wer Zeit schenkt, wird feststellen, dass diese Zeit keine verlorene Zeit ist sondern ein Geschenk, das die eigene Zeit wertvoller und kostbarer werden lässt.
Wer die Nahrung dieser Welt teilt, der wird mit weniger Verzweiflung, Neid und Hunger belohnt. Geben wir Gott die Ehre …
Denken wir heute schon an den Monatsspruch für November. Dieser steht in Jesaja Kapitel 1 Vers 17: Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht und tretet ein für die Witwen!
Gebet:
Guter Gott, Glauben ohne Liebe macht fanatisch.Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich.
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich.
Macht ohne Liebe macht gewalttätig.
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart.
Ein Leben ohne Liebe macht krank.
Wir bitten dich:
Lass uns bei der Wahrheit bleiben.
Lass uns keiner Ungerechtigkeit beugen.
Lass uns frei sein von Furcht.
Lass uns keine Gewalt anwenden.
Lass uns in jedem zuerst das Gute sehen.
Lass uns mutiger bekennen, treuer beten,
fröhlicher glauben, brennender lieben.
Wir bitten Dich:
Herr, bleibe bei uns mit deiner Liebe, in dieser Nacht, in Zeit und Ewigkeit
Amen