Mutig für Gerechtigkeit, Freiheit und Würde aller Menschen eintreten – Ökumenischen Friedensgebet in der Salvatorkirche

Lichtermeer der Hoffnung beim ökumenischen Friedensgebet in der Salvatorkirche

Am Freitag, 14. Februar kamen Duisburgerinnen und Duisburger um 17.30 Uhr in der Salvatorkirche zusammen und waren erwartungsvoll, eine halbe Stunde später am nahen Innenhafen mit Handys und Kerzen und weiteren Bürgerinnen und Bürgern, die gleiches in den Händen hielten, bei der Demonstration des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage als Menschenkette für ein Lichtermeer zu sorgen.

In der Salvatorkirche erklang die Orgel und führte zum „Ökumenischen Friedensgebet für Demokratie und Vielfalt“, zu dem evangelische und katholische Kirche zusammen mit Caritas und Diakonie als Teil des Duisburger Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage eingeladen hatten.
Pfarrer Dr. Christoph Urban, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg begrüßte die Anwesenden mit einem Appell: „Wir lassen uns nicht entzweien und nicht kaputtmachen, was wir an unserem Zusammenleben schätzen. Deshalb sind wir hier zusammengekommen und beten für den Frieden, in unserer Stadt, in unserem Land, für alle Welt.“

„Viele Menschen in unserer Stadt spüren eine Spaltung“ bemerkte Pfarrerin Barbara Montag, Geschäftsführerin der Diakoniewerk Duisburg GmbH, in ihrer Ansprache. „Wir alle wissen doch: unser Land, unsere Stadt braucht Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft – dies gilt es gemeinsam zu stärken und immer wieder von neuem gerade im Alltäglichen zu entwickeln.“ Gerade deshalb müsste die Demokratie geschützt werden. Durch eine faire und faktenbasierte Streit-und Diskussionskultur und „ein gemeinsames Streben nach einem friedvollen Gemeinwohl.“ Dafür brauche es ein sensibles Wahrnehmen der Menschen auch in Duisburg – „denn Duisburg ist echt bunt und so soll es auch bleiben.“

Im Gebet brachte Niklas Belting von der Pfarrei St. Franziskus in Duisburg-Homberg Gedanken und Ängste vieler Gläubigen vor Gott: „Wir sehen Menschen, die auf andere Menschen herabschauen, die andere Menschen klein machen und sich selbst und ihren Reichtum über alles stellen. Manchmal ist es um uns herum so dunkel geworden, und wir sorgen uns um die Zukunft.“ Der katholische Pfarrer sprach im Gebet auch vom beobachteten Hass, der Zwietracht und viel Gegensätzlichem, das sich nicht versöhnen lassen will. „Gott, hilf Du uns, dass wir den Schein des Lichtes heute sehen und zulassen. Dass wir mutig sind und bleiben, für Gerechtigkeit und Freiheit und Würde aller Menschen einzutreten.“

Nach diesen Worten entzünden viele Gläubigen ihre Kerzen in der Salvatorkirche, hielten sie beim Vatersunser und dem Segen still in ihren Händen und gingen dann begleitet von Orgelmusik aus dem Gotteshaus hinaus. Sie gingen die Treppe herunter, am Rathaus vorbei, zum Schwanentor, wo bereits andere mit ihren Kerzen ein „Lichtermeer für Demokratie und gegen den Rechtsruck“ bildeten. Dies war der Untertitel der Demonstration zu der das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage eingeladen hatte. Die Überschrift hieß „Duisburg ist echt… demokratisch“.

Das Bündnis ist ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Organisationen und Einrichtungen aus Duisburg. Mitglieder sind u. a. der DGB, die katholische und evangelische Kirche, jüdische Gemeinde, der AWO, Caritas, Diakonie, Paritätische Duisburg, der Jugendring mit den Duisburger Jugendverbänden, der Stadtsportbund und viele mehr.

Text: Rolf Schotsch, Evangelischer Kirchenkreis Duisburg
Foto: Bartosz Galus – Das Bild zeigt ein Lichtermeer der Hoffnung beim ökumenischen Friedensgebet in der Salvatorkirche am 14.2.2025