„Zur aktuellen Situation in einer ehemaligen deutschen Kolonie – Bericht aus Namibia“ heißt das Thema des nächsten Politischen Nachtgebets am Montag, 4. Juli, 18.00 Uhr, in der Kreuzeskirche.
Felix Schikora, ehemaliger Vikar der Evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh, ist vor kurzem von einem einjährigen Aufenthalt in Namibia zurückgekehrt, wo er im Rahmen eines Sondervikariats als Theologe tätig war. Beim nächsten Politischen Nachtgebet wird er seine Erfahrungen schildern und über die aktuelle soziale, politische und kirchliche Lage eines Landes berichten, das in vielfacher Hinsicht bis heute mit Deutschland verbunden ist. Von 1884 bis 1915 war das heutige Namibia unter dem Namen „Deutsch-Südwestafrika“ eine deutsche Kolonie. Noch immer leben rund 22.000 deutschstämmige Siedler in dem Land. Straßennamen in Duisburg-Buchholz, wie etwa „Lüderitzallee“, „Windhukerstraße“ oder „Swakopmunder Straße“, erinnern an die deutsche Kolonialgeschichte. Damit verbunden ist aber auch der Vernichtungskrieg gegen die einheimische Bevölkerung, gegen die Herero und Nama, während der Jahre 1904 bis 1915. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um den Völkermord an den Armeniern wird gefordert, dass das deutsche Parlament offiziell auch zu den Massentötungen während der Kolonialherrschaft des Kaiserreichs Stellung nimmt und sie ebenfalls zum Völkermord erklärt.