Ein kleiner Bär mit ganz viel Herz

Die vollbesetzte Obermarxloher Lutherkirche; Foto: Ev. Kirchenkreis Duisburg

Eine „etwas andere“ Martinsgeschichte begeisterte in der Lutherkirche

Den ganzen Tag über herrschte im Kinder- und Familienzentrum Lutherkirche an der Wittenberger Straße geschäftiges, vor allem aber fröhliches Treiben. Der Martinstag der Ev. Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh war ein mitnehmendes Erlebnis für die ganze Familie.

Um 11 Uhr ging es los mit dem Martinsmarkt, dessen Verkaufsstände, zum größten Teil von Gemeindemitgliedern bestückt, Deko, Kunsthandwerk und Selbstgebasteltes sowie kleine Gaumenschmankerl und Gegrilltes anboten. Je später es wurde, desto aufgeregter aber wurden die Kinder. Schon lange Wochen vorher hatten sie ihre eignen Laternen gebastelt. Da sind so manche kleine Laternen-Kunstwerke entstanden, denn die Eltern und Kita-Leiterin Petra Rettkowski mit ihrem Team hatten fleißig mitgeholfen. Dann war es soweit: Gemeinsam ging es in die Lutherkirche. Kein Platz blieb mehr frei. Kleine Kinder krabbelten auf dem Boden, kreischten vor Spannung und Freude, hörten Geschichten und Lieder. Aus voller Kehle sangen sie mit und unterstützten die „Singing Kids“ der Gemeinde. Die Laternen verdeutlichen das helle Licht, das durch eine „gute Tat“ in die Welt hinein strahlt, und die Mantelteilung symbolisierte ein gelebtes und heute so seltenes „Miteinander Füreinander“. Pfarrerin Birgit Brügge, Presbyterin Edelgard Tum und Gemeindepädagogin Martina Herrmann gestalteten mit vielen Helfern einen lebendigen Gottesdienst, in dem Kinder erfuhren, dass das Leben nicht nur aus Nehmen, sondern aus Geben und Teilen besteht.

So hörten die kleinen und großen Gottesdienstbesucher andächtig eine etwas andere“ Martinsgeschichte. In ihr ging es um ein kleines Mädchen, das ihren kleinen Bären mit zu einem Martinsumzug nahm. Der kleine Bär war gerührt und angetan von dem großen Herzen des Ritters Martin, als er dem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels gab. Und gerührt waren auch alle Gottesdienstteilnehmer, als der kleine Bär seine Laterne dann an einen weinenden Jungen weitergab, der seine eigene verloren hatte. Das Mädchen schließlich ging mit ihrem Bären nach Hause. Gemeinsam hielten der Bär und „sein Mädchen“ ihre Laterne fest und teilten sie somit. Als nach der Geschichte dann in der Lutherkirche Teller mit Gummibärchen verteilt wurden, nahm sich jeder nur so viel, das auch die anderen noch etwas abbekamen. Nicht nur die Kleinen strahlten.

Dann ging es zum gemeinsamen Martinsumzug der Gemeinde mit der Siedlergemeinschaft Frauenwiese. Am offenen Feuer gab es die Obermarxloher Mantelteilung und eine prall gefüllte Tüte für jedes Kind. Wetten, dass auch diese zuhause geteilt wurde.

Text: Reiner Terhorst