Superintendent empfiehlt evangelischen Gemeinden: Verzicht auf Präsenzgottesdienste bis Ende Mai
Als gestern Abend die Nachricht kam, dass die Landesregierung von NRW die Möglichkeit sieht, dass zeitnah Gottesdienste wieder unter Beteiligung von Gläubigen gefeiert werden können, hatte Superintendent Pfarrer Armin Schneider bereits ein Eckpunktepapier an die 15 Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg verschickt und diese gebeten, anhand des Merkblattes die verantwortliche Gestaltung öffentlicher Gottesdienste zu prüfen. Die Liste sieht unter anderem Abstands- und Hygieneregeln vor, empfiehlt aber auch dringend, auf die Feier des Abendmahls zu verzichten. Die alternativen Gottesdienstformate wie z.B. Online-Andachten, die in den letzten Wochen entwickelt wurden, sollen unbedingt weitergeführt werden. Grundsatz der Empfehlungen ist: „Sämtliche Vorbereitungs- und Durchführungsmaßnahmen zur Ermöglichung und Feier von Präsenzgottesdiensten müssen im Ganzen wie im Einzelnen stets daran gemessen und überprüft werden, dass der Schutz der Gesundheit, insbesondere der Risikogruppen, absoluten Vorrang hat, und dass von evangelischen Gottesdiensten keine Ansteckung ausgehen darf.“
In dem Begleitschreiben weist Superintendent Schneider darauf hin, dass sich schon am 20. April 2020 der Pfarrkonvent im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg ohne Gegenvoten einhellig dafür ausgesprochen hatte, zunächst bis Ende Mai im Bereich des Kirchenkreises und seiner Kirchengemeinden keine Präsenzgottesdienste zu feiern. Der Krisenstab des Kirchenkreises, dem Superintendent Schneider vorsitzt, hatte sich dieser Auffassung am 22. April 2020 angeschlossen und empfiehlt den Presbyterien als den für die Veranstaltung von Gottesdiensten zuständigen Leitungsorganen, entsprechend zu votieren und zu verfahren.
Den Grund für diese strikten Empfehlungen beschreibt Superintendent Schneider in seinem Brief an die Gemeinden eindringlich mit diesen Worten: „Die aktuelle außergewöhnliche Krisenzeit, die mit oder ohne Erleichterungen noch lange andauern wird, zwingt uns in vielen Bereichen zu restriktiven Maßnahmen, die wir als evangelische Kirche normalerweise nicht gewohnt sind. Wir leben aber nicht im Normalzustand. Deshalb wiederhole ich zum Schluss noch einmal den obersten Grundsatz, dass alles, was wir tun und lassen, dem Ziel untergeordnet sein muss, Leben und Gesundheit zu schützen. Das Schlimmste, was uns und unserer Kirche passieren kann, wäre, wenn von unseren Veranstaltungen neue Ansteckungswellen ausgingen.“
Das Merkblatt ist hier als PDF einzusehen und wird auf Anfrage gerne zugeschickt (info@kirche-duisburg.de oder 0203 / 29523501).